Annika Falk-Claußen: Neustart mit Kindern im Mittelpunkt

Kinder sind die Zukunft – klingt vielleicht etwas abgedroschen, aber in Zeiten von „friday's for future“ gewinnt dieser Satz wieder an Bedeutung. Kinder setzen sich selbst für ihre Zukunft ein, machen Erwachsene darauf aufmerksam, dass diese nicht immer verantwortungsvoll mit der Welt umgehen. Kinder haben mit der jungen Schwedin Greta Thunberg eine neue Fürsprecherin gefunden. Sie zeigt, dass es wichtig ist, den Kindern und Jugendlichen zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Das betonen auch die Autor*innen in ihren Beiträgen für „mein erstes“ baugerüst. Und dass Kinder die Basis sind für die Kinder- und Jugendarbeit, passt irgendwie auch zu meinem Neustart. Nach 34 Jahren ist Wolfgang Noack zu Beginn des Jahres vom baugerüst gestiegen und hat mir die wundervolle Aufgabe der verantwortlichen Redakteurin übergeben.  Ich bin gebürtige Fränkin und nach 13 Jahren in Sachsen, Schweden und Ostwestfalen in meine Heimat zurückgekehrt – mit meinem Ehemann und unserer kleinen Tochter, mit der ich in der Gemeindearbeit jetzt beim „Gottesdienst für kleine Leute“ eingestiegen bin, also zurück zu den ersten Schritten des Nachwuchses in unserer Kirche. Was ich mitbringe? Langjährige Erfahrung als Tageszeitungsredakteurin und Online-Journalistin, dazu fundiertes Wissen aus vielen Jahren ehrenamtlichen Engagements in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit. 

Unterstützt werde ich in der Redaktionsarbeit fürs baugerüst von einem starken Team aus Fachleuten der Kinder- und Jugendarbeit aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie haben auch die Schwerpunkte des Heftes gesetzt, das Sie gerade in den Händen halten. In dem unser Interviewpartner Friedrich Schweitzer betont, wie wichtig Religion und Riten für Kinder sind, wie groß aber auch die Herausforderungen für pädagogische Fachkräfte heutzutage sind. Nicht nur aufgrund der wachsenden religiösen Vielfalt. Beim Zusammenleben in einer multireligiösen Gesellschaft helfen Wissen und Neugierde dabei, sich gegenseitig besser zu verstehen. Yasin Adigünzel, der viel Erfahrung in der Arbeit mit geflüchteten Kindern hat, beschreibt Missverständnisse und einen akzeptablen Grad an Fehlertoleranz, will uns aber auch ins Bewusstsein rufen: „Jedes Kind ist einzigartig.“ Kindheit, die ebenso vielfältig ist, und man deshalb besser von Kindheiten im Plural sprechen sollte, beschreibt Katharina Gerarts in ihrem historischen Rückblick, der sich mit dem Aufwachsen der Kinder in Deutschland heute beschäftigt, die in Familien leben, die sich über die Jahre sehr verändert haben.   

Wie wichtig bei der Arbeit mit Kindern der Blick auf die Familien ist, schildert Christian Weber in seinem Beitrag. Da immer mehr Eltern selbst keinen Bezug zu Kirche und Glauben haben, brauchen sie Möglichkeiten, mit den Kindern gemeinsam „auf die Suche“ zu gehen. Dass die veränderten Strukturen im Familienleben bedeuten, dass Familien sich am Sonntag nicht auch noch aufteilen, sondern lieber gemeinsam etwas unternehmen möchten. „Gottesdienste, die die ganze Familie in den Blick nehmen, gehören ins Portfolio jeder zukunftsorientierten Kirchengemeinde“, schreibt Weber. 

Das Heft bietet in bewährter Weise Beiträge zum Nachdenken, Hinterfragen, aber auch einige praktische Beispiele, die Sie in Ihrer Arbeit unterstützen können und sollen. Von Großprojekten wie einem Kinderkirchengipfel oder einem extra eingesetzten Netzwerk Kinder, aber auch schnell umsetzbaren Ideen wie einemWinterspielplatz im kirchlichen Raum. 
Was neu ist, ist ein begleitender Podcast, der künftig zusätzlich neugierig machen soll auf die einzelnen Ausgaben des baugerüsts. Auf unserer Webseite baugeruest.ejb.de finden Sie den Link zum Podcast, den ich zusammen mit Roger Schmidt, unserem neuen Redaktionsmitglied und dem neuen Leiter des Studienzentrums Josefstal, für Sie gestalte. Sie finden darin Gespräche mit einigen unserer Autor*innen und weitere Anregungen zum Thema. Hören Sie einfach mal rein.
 
Mir ist besonders wichtig, mit Ihnen, liebe Leser*innen, in Kommunikation zu treten. Also schreiben Sie mir gerne eine E-Mail an baugeruest[at]ejb.de, rufen Sie mich unter (0911) 43 04 279 an oder sprechen Sie mich persönlich an, wenn wir uns bei einer Konferenz, Tagung oder auf dem Kirchentag über den Weg laufen sollten. Erzählen Sie mir, was Sie am baugerüst gut oder auch verbesserungswürdig finden, welches Thema wir unbedingt mal zum Schwerpunkt machen sollten. Ich freue mich auf die Zeit mit Ihnen und hoffe, dass ich Ihnen gemeinsam mit meinem Team und den Autor*innen übers ganze Jahr verteilt guten Lesestoff bieten kann. 

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