Kindliche (Glaubens-) Vorstellungen vom Sterben, von Tod und von Trauer sind in der Regel alles andere als düster und belastend. In ihnen stecken sehr oft jede Menge Hoffnungspotential sowie Lebenskraft. Wer sich mit ihnen beschäftigt, fühlt sich – wohl auch deshalb – meistens reich beschenkt und verlebendigt.
Bei meiner langjährigen Arbeit mit Kindern im Grundschulalter – es ging dabei in erster Linie darum, Jungen sowie Mädchen dazu anzuleiten, mit Farben oder mit Worten selbstständig eigene „Todes-Bilder“ zu gestalten und zu kommentieren – habe ich insgesamt sieben verschiedene todesbezogene Themengebiete ausmachen können, mit denen sich Sechs- bis Elfjährige besonders stark beschäftigen:
- Symbole der Vergänglichkeit
- Gräber und Friedhöfe
- Die geliebten Verstorbenen
- Die trauernd Hinterbleibenden
- Der Tod als Gestalt
- Das brutale Sterben
- Das Leben nach dem Tod
Im Folgenden soll ein kurzer Überblick zu jedem einzelnen benannten Themengebiet geboten werden, um so zu verdeutlichen, welche Bilder und Kerngedanken im Blick auf Sterben, Tod und Trauer in Kinderköpfen vorhanden sind und auf Kinderherzen ‚einwirken‘:
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Die Totenseelen werden im Gegensatz zu den bestatteten Verstorbenen keineswegs gemindert oder geschwächt vorgestellt. Sie wirken – unabhängig davon, in welcher äußeren Gestalt sie in den Blick kommen – kraftvoll und unternehmungslustig, voller kreativer Ideen und ganz und gar auf Beziehung(-spflege) eingestellt.
Durch die voranstehenden Ausführungen dürfte deutlich geworden sein, wie einfallsreich und schöpferisch Kinder sind, wenn sie ihre Bilder von Tod, Sterben und Trauer entwickeln und darüber nachdenken, was wohl mit Menschen und Tieren passiert, wenn deren Leben zu Ende geht oder bereits beendet ist. Und es dürfte auch deutlich geworden sein, dass in vielen kindlichen Todesvorstellungen starke Glaubens-Aussagen stecken – zum Beispiel die, dass nicht der Tod, sondern das Leben das letzte Wort hat, das Leben, das schlussendlich stärker ist als der Tod.
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