Stefan Brüne: "Mit dem heitigen Tag schließe ich mit meiner Kindheit ab"

Feier zur Lebenswende

Seit fast sieben Jahren beschäftige ich mich mit der Entwicklung von religiösen Jugendfeiern wie der Segensfeier und der Feier zur Lebenswende. Immer wieder erlebe ich, wie wichtig und bewegend dieses Angebot für die Jugendlichen, die Eltern, aber auch für die beteiligten Lehrer und Gemeindepädagogen ist. Ich glaube, dass die Kraft von rituellen Handlungen - speziell von Segenshandlungen – so groß ist, weil sie das Herz und den Geist ansprechen. Immer wieder bin ich auch selber von der Wirkung überrascht. Ich erinnere mich gerne an den Moment, bei dem ich für meinen jetzigen Auftrag gesegnet wurde. Ich war da schon mehr als ein halbes Jahr im Amt. Äußerlich hat sich durch die Segnung nichts verändert, trotzdem hatte sie eine große innere Wirkung auf mich.

So ähnlich erlebe ich die Wirkung auf die Jugendlichen und deren Eltern bei den religiösen Jugendfeiern, und das, obwohl die teilnehmenden Menschen von sich behaupten, dass sie nicht religiös sind und nicht an Gott glauben. Viele Kinder meiner Freunde sind, so wie meine Töchter, gerade in der Lebensphase, wo es darum geht, sein Leben komplett selbst in die Hand zu nehmen. Ich nehme wahr, dass es für die jungen Menschen alles andere als einfach ist, den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Es scheint mir, dass der Übergang zwischen Kind und Erwachsenem gerade in unserer Welt mit ihren vielen Möglichkeiten alles andere als einfach ist. Rituale setzen in dem Prozess des Erwachsenwerdens klare Punkte und Schwellen. Der Segen bietet Zuspruch und Vertrauen.

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