Tobias Petzoldt: Hauptberuflich jugendlich?

Grundsätze für Hauptberufliche in der Evangelischen Jugendverbandsarbeit

Die Ausgangslage: Sehr verschieden

Die Arbeit unter dem Dach der Evangelischen Jugend, in Kirchengemeinden und Regionen, in Vereinen und Verbänden, in Gruppen und Projekten ist so vielfältig wie die Lebensäußerungen des Jugendverbandes an sich. Das zeigt sich auch in den Anstellungsverhältnissen für hauptberuflich Mitarbeitende: Ihr Arbeitgeber ist ein Verein oder eine Kirchengemeinde, sie sind für die Arbeit an einem konkreten Ort verantwortlich oder für eine ganze Region, sind für ein spezifisches Arbeitsfeld eingestellt worden oder für alles verantwortlich, arbeiten befristet und in Teilzeit oder sind vollbeschäftigt und unbefristet angestellt.

Dabei ist auch die Motivation der Mitarbeitenden sehr heterogen. Denn so wenig wie es die Jugendlichen gibt, gibt es auch die Hauptberuflichen und deren Motive, in der Evangelischen Jugend tätig zu sein: Man tut dies aus geistlicher Motivation und / oder aus (jugend-) politischer Überzeugung, man kommt über Studium und Stellenanzeigen zum ersten Mal mit evangelischer Jugendverbandsarbeit in Berührung oder war bereits als Teenager dort stark engagiert und hat nun ein Hobby zum Beruf machen können, man tut den Dienst in der Jugendarbeit gern und gut bis zur Rente oder würde bereits mit dreißig am liebsten die Stelle wechseln und weiß nicht so recht wohin.

Trotz aller Diversität in den Motivationslagen und Anstellungsverhältnissen, trotz unterschiedlicher Aufgabenschwerpunkte und regionaler Prägungen, haben sich in den letzten Jahren gültige Standards für die Arbeit Hauptberuflicher in der Evangelischen Jugend gezeigt. Sie orientieren sich  u.a. im 2010 vom Vorstand der aej beschlossenen und u.a. im „baugerüst“ 3/11 besprochenen „Kompetenzprofil für zukünftiges professionelles Handeln von Fachkräften in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit und zukünftige Anforderungen an die Aus- und Fortbildung“ (1). Darüber hinaus lassen auch aktuelle Studienergebnisse Rückschlüsse auf Art und Umfang der Begleitung junger Menschen durch Hauptberufliche im Jugendverband und in der Kirchengemeinde zu.

Vier mögliche, einander bedingende Grundhaltungen für hauptberufliches Arbeiten in der Evangelischen Jugend, wie sie auch für angehende Gemeindepädagogen und Jugendreferenten an der Evangelischen Hochschule Moritzburg gelehrt werden, sollen nachfolgend hier skizziert werden.
 

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Weiterlesen im Heft 2/16