Kilian Deyerl: „Vielfalt bedeutet auch Verschiedenartigkeit und das ist nicht immer einfach.”

Ein Gespräch mit Kilian Deyerl, der die EKD Anfang September bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) als Delegierter vertreten hat, über Dialog, die Jugendquote und wie er Ökumene definiert.

baugerüst: Wusstest Du schon länger, dass Du die EKD bei der Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe vertreten darfst?

Kilian Deyerl: Ich wusste schon zwei Jahre vorher, dass ich Teil der Delegation der EKD sein werde. Beim ÖRK gibt es mittlerweile eine Jugendquote: 25 Prozent der Delegierten sollen unter 30 Jahre sein. Die EKD hält sich an diese Quote, die leider nicht alle Mitgliedskirchen erreichen. In diesem Jahr waren knapp elf Prozent der Delegierten unter 30. Es war deshalb auch Thema bei der Vollversammlung, wie die Stimme der Jugend einen größeren Raum erhalten kann.

baugerüst: Wie fühlte es sich an, die EKD zu vertreten?

Deyerl: Es war eine spannende Erfahrung. Wir waren 13 Delegierte, darunter waren kirchenleitende Geistliche, einige Landesbischöf*innen, Pfarrer*innen, Laien und junge Menschen unter 30. Wir waren verhältnismäßig divers zusammengesetzt.

baugerüst: Die Vollversammlung fand das erste Mal in Deutschland statt. Hat man dadurch ein größeres Interesse in der Gesellschaft bemerkt?

Deyerl: Ich hatte den Eindruck, dass es Leute mitbekommen haben, aber die mediale Resonanz war – abgesehen von der Rede des Bundespräsidenten, der zur Eröffnung der Vollversammlung gesprochen hat – relativ gering. Es mag an der Veranstaltung liegen, weil erst in den letzten beiden Tagen die Beschlüsse veröffentlicht worden sind. Es gab viel Dialog und Vorgespräche dazu, das hat aber keinen großen Nachrichtenwert. Wer sich sehr interessiert gezeigt hat, war die Stadt Karlsruhe. Sie war ein toller Gastgeber.

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Kilian Deyerl, Jahrgang 1997,  studiert den Master Medien und Politische Kommunikation an der Freien Universität Berlin, ist Mitglied der 13. Synode der EKD sowie Mitglied der
Landessynode der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Zuvor war er Mitglied der
Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern. Vor wenigen Wochen war er einer der 13 deutschen EKD-Delegierten bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe.

Das Gespräch führte Annika Falk-Claußen.

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