Susanne Breit-Keßler: Was wollen wir von Ostern wissen?

Ostern, Auferstehung der Toten: Wollen wir und unsere Zeitgenossen wirklich etwas davon wissen? Eigentlich leben wir gerne und gut hier auf Erden - trotz mancher Krankheiten, diverser Enttäuschungen und herber Lebenserfahrungen, die alle Menschen irgendwann machen. Wir verwirklichen uns selbst, reisen durch die Welt, hausen in netten Wohnungen oder Häusern mit Wintergarten, vergnügen uns in Discos, auf Schützenfesten, beim Yoga oder im Fitnesstudio. Wir haben reichlich zu essen und zu trinken.  

Wir leben so gut, dass wir auf eine bessere Welt nicht mehr zu hoffen brauchen und darauf auch nicht unbedingt hoffen wollen. Die, denen es nicht gut geht, erwarten eine Verbesserung ihrer Situation, ihre individuelle Auferstehung eher hier und jetzt, als am Ende der Tage. In einer thüringischen  Kirche  gibt es ein Bild, auf dem eine junge Frau in wehendem Kleid auf eine mit Stadtmauern bewehrte Stadt - das himmlische Jerusalem - zurennt. Der Text darunter lautet: „Je eher davon, je eher die Kron´.“ 

Diese Lebenshaltung haben viele Menschen nicht mehr. Sie möchten ihr Leben hier auf dieser Erde so lange wie möglich auskosten. Bitte nicht früh sterben. Aber es macht einen Unterschied für das Erleben, ob einer, eine daran glauben kann, dass dieses Dasein nicht alles ist. Herr, lehre uns bedenken, dass wir auferstehen, auf dass wir klug werden. Denn nur so gibt man dieser materiellen Welt ihren richtigen, einen begrenzten Stellenwert. Man setzt sie nicht absolut, sondern sieht sie in leichter Distanz.
An die Auferstehung glauben heißt auch: Man kann manche Ängste und Sorgen sein lassen - wohl wissend, dass am Ende der Tage individuelle Existenz von Gott liebevoll besehen und zurecht gebracht wird. Ostern ist Lebenswirklichkeit. Gott will, dass Menschen etwas von dem haben, was er tut. Christus ist auferstanden. Diese Aussicht haben wir genau so. Uns steht unsere persönliche Auferweckung bevor, wenn wir das Zeitliche gesegnet haben. 

 

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